Το πρόβλημα του χρόνου εις τον Αριστοτέλη

Το πρόβλημα του χρόνου εις τον Αριστοτέλη

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Το πρόβλημα του χρόνου εις τον Αριστοτέλη

Ζήση , Χριστίνα Γ.

Von Aristoteles wird die Frage nach dem Wesen der Zeit so gestellt: ob sie zum Seienden oder zum Nichtseienden gehöre. Der Inbegriff der Zeit besteht aus zwei nicht existierenden Abschnitten: die Vergangenheit und die Zukunft, so daß wir glauben könnten, daß die Zeit gar nicht oder in dunkler Weise existiere. Zeit aber bedeutet Dauer. Das «Jetzt» ist keine Zeit; es ist nur eine dauerlose Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft. Es ist ein Punkt. Die vorphilosophischen Theorien geben keine Lösung des gestellten Problems. Die eine behauptete, daß die Zeit identisch mit der Himmelsschale sei, und die andere, die Zeit sei die Bewegung selbst. Es scheint, gewiß daß die Zeit eine Art Bewegung sei, aber sie ist nicht Bewegung. Diese spielt sich nur an einem Bewegenden selbst und allein an dem Ort wo es sich befindet ab. Die Zeit aber ist in gleicher Weise bei allem. Ferner gibt es keine schnellere oder langsamere Zeit. Doch Bewegung und Zeit sind untrennbar. Wir haben kein Zeitbewußtsein ohne Bewegung. Die Zeit also ist etwas an der Bewegung. Man bemerkt das in dem Verhältnis der Ausdehnungsgröße zur Bewegung (diese spielt sich im Medium ab) und der Bewegung zur Zeit. Alle diese drei bilden eine Abhängigkeitsreihe und sie sind kontinuierlich. Die Folgeordnung, d.h. die aufeinanderfolgenden Stellen des Bewegten, sind ursprünglich im Raum zu finden, und nachher in der Zeit. Es ist möglich in eine Bewegung mehrere Grenzschnitte zu legen, und so wird die Bewegung in eine Folge von Phasen des Vor und Nach zerlegt, d.h. in die «Jetzte». Wir erkennen Zeit, wenn wir die Bewegung so bestimmen, daß wir das Früher und Später bestimmen (219 a 22f.), d.h. daß die Seele diese beiden als zwei voneinander unterschiedene Zeitpunkte erfaßt. So gibt Aristoteles die Bestimmung der Zeit als: die Zahl der Bewegung nach ihrem Früher und Später (219 b 1). Die Zeit aber ist das Gezählte an der Bewegung. Das Wesen des Jetzt: Es steht in Beziehung auf die Zeit und hat eine Doppelfunktion: einerseits hält die Zeit — die Vergangenheit und die Zukunft — zusammen. Das Jetzt als Gegenwart ist immer Gegenwart und stets dasselbe. Dieses gegenwärtige Jetzt, das einzige was von der Zeit wirklich ist (251 b 25), macht es möglich, daß die Zeit ein Kontinuum bildet. Andererseits trennt das «Jetzt» die Zeit (potentiell) und ist etwas anderes. Zeit und «Jetzt» sind untrennbar. Das Jetzt verhält sich auch zum Bewegten, und als Substrat bleibt es dasselbe, seiner inhaltlichen Bestimmtheit nach aber ist es ein anderes, ganz genau wie es vom Bewegten gilt. Das Bewegte erzeugt die Bewegung, denn allein an diesem können wir die Bewegung und den Unterschied der Phasen (Früher und Später) erfassen. Das unaufhörlich wandernde und fließende Jetzt, das dem Bewegten entspricht (dem Wandern des Bewegten entspricht der Wechsel der Jetztpunkte), erzeugt die Zeit durch den Übergang in die Vergangenheit und die Zukunft. So entsteht der Zeitfluß. Auch die Linie entsteht aus dem Fluß des Punktes. Es ist möglich, daß die Zeit als Gezähltes ein Kontinuum darstellt, weil sie Anzahl kontinuierlicher Bewegungen ist, und daß sie auch eine Zahl ist, weil sie das Früher und Später zählt. Das ergibt sich aus der abhängigen Struktur der Zeit, der Bewegung und der Ausdehnungsgröße. Die Zeit verhält sich zur Seele, denn das Gezählte setzt das Zählende voraus, d.h. die zählende Seele. Die Zeit im Ganzen ist eine und dieselbe in der Nachfolge ihrer Phasen ist sie aber nicht identisch. Die Jetzte sind andere. Der gegenwärtige Tag unterscheidet sich (numerisch) von dem vergangenen und dem zukünftigen, als Tag aber der Art nach ist er derselbe. Die bloße Zahl ist eine und dieselbe, ob es sich um hundert Pferde oder um hundert Menschen handelt; die gezählten sind verschieden. Die Zeit ist das Maß der Bewegung, zugleich aber mißt sie die Bewegung und das In-Bewegung-Sein, und das ist (ihr In-der-Zeit-Sein), daß ihr Sein gemessen wird. Alles in der Zeit muß sich bewegen oder ruhen. Die Immerseienden und die Immernichtseienden sind nicht in der Zeit. Die Immerseienden erleiden nicht die zerstörende Macht der Zeit, und folglich sind sie nicht in der Zeit. Ihr Bestehen ist nicht zeitlich meßbar. Zeit und Bewegung bestimmen sich wechselseitig. Wir messen die Bewegung mittels der Zeit, wir zählen die Zeit indem wir die Zeitperioden zählen. Das Maß der Zeit ist die Kreisbewegung des Himmels, weil sie gleichmäßig und stetig ist; durch sie werden die anderen Bewegungen gemessen. Die Zeit ist ewig. Das Jetzt ist eine gewisse Mitte und hält gleichzeitig, Anfang und Ende ebenso, den Anfang der zukünftigen und das Ende der vergangenen Zeit; so muß es immer auf beiden Seiten desselben eine Zeit geben (251 b 19f.).

Επετηρίδα


1973


Αριστοτέλης
Ιστορία της Φιλοσοφίας
Αριστοτελική Φιλοσοφία
Χρόνος



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German
Greek




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