Αρχίλοχος και Ηράκλειτος. Έρευνα στις πηγές του φιλοσόφου

Αρχίλοχος και Ηράκλειτος. Έρευνα στις πηγές του φιλοσόφου

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Αρχίλοχος και Ηράκλειτος. Έρευνα στις πηγές του φιλοσόφου

Ρούσσος , Ευάγγελος Ν.

Imersten Teil wird die heraklitische Kritik gegen Archilochos erörtert. Das Problem ergibt sich aus Heraklits 42 Angriff auf Homer und Archilochos, nämlich daß ihre Zeitgenossen sie aus den musischen Wettkämpfen hätten hinauswerfen und mit der Rute streichen sollen: Όμηρον άξιον εκ των αγώνων εκβάλλεσθαι και ραπίζεσθαι και Αρχίλοχον ομοίως. Es wird zunächst erwiesen, daß diese Verwerfung, die das älteste Zeugnis über Archilochos auf philosophischem Boden und zugleich das einzige über die Lyriker bei Heraklit darstellt, in einer für Heraklit typischen Ausdrucksform verfaßt ist, daß der Ausdruck εκβάλλεσθαι και ραπίζεσθαι von Hipponax, dem älteren Mitbürger Heraklits, stammt, daß insbesondere der Terminus εκβάλλεσθαι vielfache Andeutungen gegen Archilochos enthält und daß der Satz im Ganzen auf Grund der agonistischen Fachsprache dreideutig zu interpretieren ist, nämlich zunächst in der Hauptbedeutung, daß die verworfenen Dichter aus den musischen Wettkämpfen hinausgeworfen werden sollten, dann metaphorisch, daß sie ihre Rolle in der Gesellschaft schlecht gespielt hätten und schließlich, daß ihnen im Kampf um die Wahrheit keine Teilnahme gestattet sei. Die Verwerfung von Archilochos wird durch das Wahrheitskriterium erklärt, das im Denken Heraklits das herrschende ist, und durch drei Argumente bergündet: a. Die Verwerfung Homers und Hesiods, deren Weisheit von dem Philosophen als eine Vielwisserei erklärt ist, die zur Kenntnis der Wirklichkeitsprinzipien nichts beitragen kann. b. Die Verwerfung anderer Personen, außerhalb der Dichtung, die der Philosoph als ψευδών τέκτονας zeigt. c. Den Gegensatz zwischen Archilochos und Heraklit sowohl in Bezug zum Erkenntnisproblem wie auch in der Anschauung der Naturwelt im Zusammenhang mit der Stellung des Menschen innerhalb derselben und bei den Gedanken über das Schicksal der Seele nach dem Tode. Die Stellung Heraklits gegen Archilochos, erörtert im Vergleich mit jener Pindars und Kritias gegen den Dichter, führt zu dem Ergebnis, daß gegen den Dichter in der vorplatonischen Zeit allgemein Abscheu herrscht, entstanden aus aristokratischen Kreisen, nach deren Moral der Bastard und radikale Archilochos ein Skandal darstellte. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Verwerfung mittelbar einen Vorwurf gegen die Zeitgenossen von Homer und Archilochos bildet, weil sie die Dichter εκ των αγώνων nicht εξέβαλον und nicht ερράπιζον, sondern durch ihre Toleranz bewiesen hatten, daß sie mit den Fabeln zufrieden waren und auf diese Weise zur Verbreitung der Lüge bzw. zur Bewahrung des Dunkels mitwirkten. Es wird außerdem Klar, daß die gepaarte Erwähnung von Homer und Archilochos bei Heraklit eine Tradition eröffnet, welche zeigen kann, daß die alten Griechen, wenn sie schon nicht im Bewußtsein hatten, sich auf die Führer zweier Dichtungsarten zu beziehen, wenigstens wußten, daß sie es sowohl in Bezug zum Wert- wie auch zum Prioritätskriterium mit zwei von den ersten Dichtern zu tun hatten. Zuletzt wird betont, daß das Zeugnis als solches ein Argument bringt, daß Archilochos schon in der archaischen Zeit ein herkömmlicher Wert solches Ranges war, daß er Heraklit so viel Anlaß zur Kritik gab wie Homer und Hesiod. Im zweiten Teil wird der Einfluß von Archilochos auf Heraklit erörtert. Darin wird bezeugt, daß der Philosoph, der selbst dem gleichen ionischen Kulturraum wie auch der Dichter angehört, in der archilochischen Dichtung folgende Gedanken in einer Vorform vorgefunden hatte: a. Den Verwandlungsbergiff (Archilochos 94-Heraklit 53). b. Das Erkenntnisproblem (Archilochos 108 - Heraklit 17). c. Die Meinung daß der Krieg ein gemeinsames Schicksal für alle sei (Archilochos 98 - Heraklit 80). d. Den Gedanken, daß die Grenzen des Möglichen nicht bekannt seien (Archilochos 114-Heraklit 18). Es wird gezeigt, daß Archilochos als erster den aruicuvetv-Begriff mit Apollon (Archilochos 30 - Heraklit 93), den Weisheitsbegriff mit der Kybernetik (Archilochos 40 - Heraklit 41) und den Gegenseitigkeitsbegriff mit dem Yerwandlungsprozess (Archilochos 10 - Heraklit 90) verbunden hatte und daß er sich des bekannten Gegensatz-Schemas ev-7üdvTa bediente, das eine grundlegende Funktion im Denken Heraklits hat. Gleichfalls wird bestätigt, daß Grundbegriffe bzw. Ausdrucks weisen der Naturtheorie Heraklits, wie anoißf), dvia^ioißfi und uypöv auaivetai, Kapcpa^eov vorigeren, von dem Dichter sowohl semasiologisch als auch funktional vorbereitet sind, wobei bemerkt ist, daß die Termini d|ioißf) und spydxriq bei Archilochos die Echtheit derselben in Heraklits zweifelhaften Fragmenten garantieren. Ein erschöpfender Vergleich des Wortschatzes von Archilochos und Heraklit ergibt, daß Heraklit sich der Sprache des Archilochos teilweise annähert, teilweise sich von ihr entfernt. Die Annäherungen können aus der Aufnahme poetischer Elemente erklärt werden, was einer allgemeinen Tendenz des Philosophen entspricht, die Abweichungen teils als Übernahme aus anderen Quellen, teils als Heraklits Neu Schöpfungen und teils aus der Notwendigkeit zum Aufbau einer wissenschaftlichen Sprache. In diesem Zusammenhang werden Beispiele vorgebracht, die zeigen können, daß der Philosoph den Dichter im poetischen Wortschatz übertrifft. Zuletzt wird klargemacht, daß Archilochos im Bereich der unerbittlichen Sprache der Kritik und der damit zusammenhängenden Offenheit ein Vorbild Heraklits gewesen war. Als letztes Resultat ergibt sich : die bezeugten Beziehungen zwischen den erhaltenen Fragmenten von Archilochos und Heraklit gestatten es, einerseits diese im Ganzen ihrer verlorenen Werke als viel intensiver zu vermuten; andererseits ermöglichen sie Aussagen über das Nachleben des Archilochos bei einem philosophischen Genie und zugleich über Heraklits Bildungsgrad, dichterisches Temperament und Quelle seiner Sprache.

Επετηρίδα


1975-1976


Ιστορία της Φιλοσοφίας
Ηράκλειτος
Προσωκρατική Φιλοσοφία
Αρχίλοχος


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