Ο Αριστοτέλης και οι Μεγαρικοί. Γνωσιοθεωρητικές αντιθέσεις

Ο Αριστοτέλης και οι Μεγαρικοί. Γνωσιοθεωρητικές αντιθέσεις

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Ο Αριστοτέλης και οι Μεγαρικοί. Γνωσιοθεωρητικές αντιθέσεις

Κύρκος , Βασίλειος Α.

Die Einwände des Aristoteles gegen die Erkenntnislehre der megarischen Schule lassen sich wohl auf folgende drei Gesichtspunkte zusammenfassen: 1. Auf den Gesichtspunkt der Möglichkeit der Erkenntnis selbst (Fr. 27 D.). Damit hängt die Frage nach dem Sinn des Seienden als Gegenstand der Erkenntnis zusammen: So behaupten die Anhänger Stilpons und die Megariker, daß das Seiende eins ist und daß das Nichtseiende (: έτερον) nicht existiert [Eus., Pr. Εν. XIV 17,1 (΄Döring 27)]. In den Werken des Aristoteles finden wir zwar keine konkrete Aussage über diese Ansicht, aus einer Stelle der Metaphysik (Γ 4, 1007a 20) jedoch läßt sich mit einiger Sicherheit erschliessen, daß er die megarische Auffassung des Seienden kannte: όλως δ΄ αναιρούσιν οι τούτο λέγοντες ουσίαν και το τι ην είναι. Mit dem Wort τούτο meint er wohl die gleich vorher dargelegte Ansicht, daß die Prädikate, die über ein Subjekt ausgesagt werden, ein συμβεβηκός seien und daß das Subjekt selbst im Grunde genommen immer eins sei (Γ4, 1007a 10-15). Nun wissen wir, daß die Megariker eine solche These vertreten haben, d.h. ετερον ετέρω μη κατηγορείσθαι. Nach dem Bericht des Simplikios {Phys. I, 2,91) sind sie auf diese These angelangt, weil sie "das Eins nicht in Vielen zerbrechen" wollten. Um diesen ontologischen Irrtum der Megariker aufzuheben, widmete Aristoteles das 4. Kapitel des dritten Buches seiner Metaphysik (Γ 4, 1005b 35-1009a 5, bes. bis auf 1008a 4). Inzwischen widerlegt Aristoteles auch die bekannte Auffassung der Kyniker bzw. des Antisthenes über das Seiende. Daß er sich aber in der Fortsetzung mit den Megarikern auseinandersetzt, beweist uns die Tatsache, daß nur sie, wie uns Plutarch berichtet (Kol. 22), eine solche These über das Seiende aufgestellt hatten. 2.Der zweite Gesichtspunkt, in dem sich der Gegensatz des Aristoteles zu den Megarikern ausdrückt, schließt die norninalistischen Vorstellungen ein, denen Stilpon und seine Anhänger folgen. Dieser Gesichtspunkt steht im engen Zusammenhang mit dem ersten, aus dem er mit Notwendigkeit entspringt. Zu diesem Schluß läßt uns die doxographische Überlieferung (Simplikios und Johannes Philoponos) kommen. Aristoteles hat die norninalistischen Auffassungen der Megariker hauptsächlich in seiner Physik widerlegt (A 2, 185b 25f.): οι δε την λέξιν μετερρύθμιζον ... ίνα μη ποτέ το εστί προσάπτοντες πολλά είναι ποιώσι το εν κτλ. Die Philosophen, die das Wort μετερρύθμιζον sind uns aus den Scholien des Johannes Philoponos bekannt, der die genannte Ansicht auf einen Schüler Stilpons, auf Menedemos von Eretria zurückführt, was aus chronologischen Gründen nicht richtig sein kann (vgl. B. A. Kyrkos, Menedemos und die Eretrische Schule, Athen 1980, 171 f.). Philoponos hat wohl seine Quellen verwirrt. Wie wir oben gesehen haben, diese Auffassung wird Stilpon zugeschrieben und ist der Schlussfolgerungen seiner ontologischen Lehre. 3.Den dritten und bedeutendsten Gesichtspunkt des Gegensatzes zwischen Aristoteles und den Megarikern stellt die verschiedene Auffassung der Begriffe δύναμις und ενέργεια dar, d.h. der Begriffe δυνάμει ον und nicht δυνατόν bzw. ενέργεια ον und nicht ενέργεια. Den Kern dieser Auffassung bildet zunächst die eleatische Ontologie, die hier nicht einfach wiederholt, sondern eher erweitert wird. Außerdem spricht Aristoteles dieses Mal direkt von den Megarikern (Met. Ç 4, 1046b 29-34): Im achten Buch seiner Metaphysik widmet er drei Kapiteln (3., 4. und 5., vielleicht auch das 6.), um diese Auffassung zu widerlegen. In diesem Zusammenhang sagt Aristoteles, daß die Megariker das Mögliche mit dem Wirklichen identifizierten, d.h. daß sie δύναμις und ενέργεια als eins auffaßten. Eine solche Annahme würde aber den ganzen aristotelischen Konzept von Be wegung in Frage stellen, was Aristoteles auch begriffen hatte: ώστε ούτοι οι λόγοι (d.h. die Behauptungen bzw. die σοφίσματα der Megariker) εξαιρούσι και κίνησιν και γένεσιν {Met. Θ 3, 1047a 18). So verstehen auch die Scholiasten des Aristoteles diese Stelle, während die neueren Forscher darin einen Streit des Aristoteles mit Diodorus Kronos sehen, was allerdings nicht stimmen kann, da Diodorus viel jünger als Aristoteles war und darüberhinaus die Lehre der älteren Megariker fortsetzte, indem er die αμερή σώματα, die Verneinung aller Bewegung, zugrundelegte. Alexander von Aphrodisias hat es schon richtig gesehen (In Phys. 572,16-20).

Επετηρίδα


1980-1981


Αριστοτέλης
Ιστορία της Φιλοσοφίας
Γνώση
Μεγαρική Φιλοσοφία
Αριστοτελική Φιλοσοφία



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German
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